
Manche Bücher atme ich regelrecht weg. Ich schlage die erste Seite auf und klappe das gute Stück erst wieder zu, wenn auch die letzte gelesen ist. Leichte Kost, gut schmeckend und liegt nicht schwer im Magen. Regelrechte Literatur-Völlerei.
Und dann gibt es Bücher wie Tess. Bücher, die ich mittendrin zur Seite lege. Weil ich es nicht ertragen kann, weiterzulesen. Aus Angst vor dem nächsten Kapitel. Bücher, die mir beim Lesen Steine in den Magen legen und ihre eigenen Wunden auf meine Seele übertragen. Die meinen Gerechtigkeitssinn in den Burn-Out treiben.
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Nur ein Lebewesen, das ein Verständnis für sein Selbst hat, kann auch ein Gefühl dafür entwickeln, wie mit ihm umgegangen werden soll. Apparently. So hab ich zumindest R. D. Precht verstanden. Ich muss also wissen, wer ich bin, um begreifen zu können, wie ich behandelt werden möchte. Und um zu erkennen, wann ich auf eine Weise behandelt werde, die ich nicht verdiene. Selbstwert kommt mit Selbsterkenntnis. (...)